Kinderzahnheilkunde

Kinderzahnheilkunde – ein ganzheitliches Behandlungskonzept

Die Kinderzahnheilkunde ist in Deutschland leider noch nicht sehr weit verbreitet. Viele wissen nicht einmal, dass es Spezialisten für die frühzeitige zahnärztliche Behandlung gibt. In Hamburg gibt es derzeit auch nur einige vereinzelte Praxen, die ihr folglich großes Patientenaufkommen mit viel Mühe und Sorgfalt „wuppen“. Aber warum lohnt es sich eigentlich, diese Kinderzahnarztpraxen aufzusuchen? „Was machen die denn anders?“ mag man fragen. Im Folgenden geben wir Ihnen einen kleinen Einblick in unser tägliches Aufgabenfeld, denn die Kinderzahnheilkunde birgt tatsächlich einige Besonderheiten gegenüber der Behandlung von Erwachsenen:

 

Wie bei jedem anderen Patienten muss auch hier die fachlich korrekte Therapie im Vordergrund stehen. Leider hält sich – sogar unter Fachleuten – vehement die Meinung, Milchzähne müssten nur bei Schmerzen behandelt werden, denn sie „fallen ja sowieso aus“. Dieser Irrglaube führt dazu, dass Therapien bei Kindern häufig zu spät eingeleitet werden. Dies rächt sich spätestens wenn Zähne entfernt werden müssen oder Zahnwanderungen aufgrund der „Karieslöcher“ in aufwendigen und teilsweise invasiven kieferorthopädischen oder prothetischen Therapien resultieren.

 

Ist die Karies erst einmal vorhanden, sind auch die Therapieoptionen häufig anders als bei Erwachsenen. Nicht alle Zahnärzte sind geschult in der pädiatrischen Diagnosestellung und optimalen Milchzahnbehandlung, denn dieses Fachwissen ist Inhalt langandauernder Fortbildungen. Für Behandler, die nur wenig junge Patienten haben, lohnt es sich auch häufig nicht, die teuren, aber notwendigen Materialien anzuschaffen und Ihre Praxen entsprechend auszurichten sowie das Personal zu schulen.

 

Zwei Patientengruppen lösen auch bei erfahrenen Behandlern teilweise Unbehagen aus: Patienten mit viel Angst und – Kinder. Warum ist das so? Der Grund liegt auf der Hand. In diesen Fällen kann man sich nicht ausschließlich auf seine fachliche Expertise konzentrieren. Ein Großteil der Behandlung besteht aus der richtigen Verhaltensführung. Man ist also in diesen Momenten nicht nur behandelnder Zahnarzt, sondern schlüpft in alle möglichen Rollen, von vertraulicher Bezugsperson über Psychologe, Hypnotiseur, Comedian, bei Kindern auch manchmal Lehrer, Erzieher oder im besten Fall: Freund. Eltern, die einmal stiller Zuschauer bei einer unserer Behandlungen sein durften, haben vielleicht bemerkt, dass es sich bei unseren scheinbar „lockeren Gesprächen“ um eine spezielle Kombination aus psychologischer Gesprächsführung und händischer Ablenkung handelt. Häufig lassen sich Kinder so schonend und ohne Probleme durch die zahnärztliche Behandlung führen.

 

Eine weitere Besonderheit der Kinderzahnheilkunde, die nicht direkt offensichtlich ist, aber dennoch schwerwiegend: Derjenige, der bei uns den Therapien rechtlich zustimmt und gegebenenfalls Rechnungen bekommt, ist nicht der Patient selbst. Sondern die Eltern oder ein anderer Vormund. Alle Eltern werden sich einig sein: Es gibt nur eines, das wichtiger ist als die eigene Gesundheit, und zwar die Gesundheit und das Wohlergehen des eigenen Kindes. Da passiert es schon einmal, dass die Mama am Termin aufgeregter ist als der Patient und somit Ängste überträgt oder ungewollt die Behandlung erschwert. Auch wollen Eltern natürlich immer das Beste – und wenn man es sich aussuchen könnte – auch das Schnellste, Kostengünstigste und Einfachste für Ihre Kinder. Diese Vorstellungen lassen sich leider nicht immer realisieren. Somit ist der Tag eines Kinderzahnarztes häufig auch gefüllt mit langen Aufklärungs- und Beratungsgesprächen mit Eltern. Wir versuchen, alle Eltern so umfangreich aufzuklären, dass sie nicht nur wissen, wie die Therapieoptionen aussehen, sondern auch, wie die Behandlungen ablaufen werden und wie sie Ihre Kinder dabei am besten unterstützen können.

 

Letzendlich ist jedes Kind wie auch jeder Erwachsene unterschiedlich. Unser Konzept sieht daher vor, dass jeder Patient entsprechend seiner individuellen Bedürfnisse behandelt wird. Um die jungen Patienten kennenzulernen und einschätzen zu können, nehmen wir uns viel Zeit für Eingewöhnung und spielerisches Üben. In einigen Fällen wird eine erfolgreiche Behandlung dennoch nur unter Zuhilfenahme von Lachgas oder auch in allgemeiner Narkose möglich sein. Diese Maßnahmen gehören ebenfalls zum Grundrepertoire einer Kinderzahnarztpraxis.

 

Schließlich bleibt ein Zahnarztbesuch trotzdem immer noch ein Zahnarztbesuch und die meisten Kinder würden einen Besuch bei Oma, eine Reitstunde oder sogar Schule vorziehen. Unser Anliegen ist es dennoch, dass möglichst viele Kinder sowie Ihre Eltern unsere Praxis unbelastet betreten und sie auch wieder mit einem Lachen und vielleicht der ein oder anderen neuen spannenden Geschichte auf den Lippen verlassen.

 

 

Ihr Praxisteam Dr. Melanie Elger

 

Wenn Sie Fragen zu diesem oder einem anderen Thema haben, sprechen Sie uns gern bei Ihrem nächsten Termin darauf an. Wenn wir Sie von unserem Konzept überzeugt haben, dann lassen Sie es uns gern wissen. Wir freuen uns immer über Feedback!